Liebe Freunde,
Ein Brief, diesmal direkt aus Ecuador. Eckehart ist seit fast 2 Wochen im Hospital Shell, kann Gespräche mit den Mitarbeitern führen und er versucht, strittige Punkte anzusprechen. Die Entscheidung liegt einzig und allein bei der Krankenhausleitung und der Stiftung. Wir erleben eine fruchtbare Zeit in Einheit.
Es war gut, einen Schlussstrich zur letzten Leitung und ihrem schnellen Ausscheiden zu ziehen. Manche Wunde wurde angesprochen, einige vergeben und wir haben zunächst einmal ein gestärktes Leitungsteam der Stiftung. Daran sollte noch weitergearbeitet werden.
Im Hospital selbst sind Schwachstellen bekannt und werden angegangen, aber das braucht Zeit. Insgesamt besteht ein recht gutes Arbeitsklima aber es kann noch Vieles verbessert werden.
Wenn wir das Gesundheitswesen unserer Provinz ansehen, dann entstehen gerade in der nahen Provinzhauptstadt Puyo mehrere private Tageskliniken. Die haben ein anderes Publikum als wir. Wir sind und wollen noch mehr das Reverenz Hospital für Indigene sein. Für sie besteht der größte Bedarf. Indigene sind keine einheitliche Gruppe. Da gibt es große Differenzen. Menschen aus dem Urwald sind meist nicht arm. Sie haben Grundbesitz, internationale Verbindungen, leben in ihrem Dorf als sozialer Gemeinschaft und sind stabil.
Sie können häufig ohne Probleme die Behandlung zahlen, auch wenn es da natürlich auch mittellose Randgruppen gibt.
Ganz anders die Indigenen in unserer näheren Umgebung und entlang der neugebauten großen Straßen. Sie haben das Leben im Stamm verlassen und damit häufig die soziale
Bindung. Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung lässt sie kaum Arbeit finden, sie leben oft erbärmlich. Familienstreitigkeiten und damit verbundene Armut sind bei ihnen viel häufiger. Sie brauchen Hilfe. Der Staat tut Vieles, aber sie werden oft schlecht behandelt. Für sie sollten wir da sein. Das trägt sich finanziell nicht. Dazu brauchen wir auch weiter Hilfe.
Beispiel: K.L. ist 2 Jahre alt, kommt aus der näheren Umgebung, Mutter alleinerziehend, die Großmutter kümmert sich um die Kleine. Sie kommt zu uns und wir diagnostizieren Leukämie. Das bedeutet: Chemotherapie. Wir verlegen sie in ein staatliches großes Krankenhaus. Die Mutter schafft es nicht und bricht die Behandlung ab. Sie kommt wieder zu uns. Jetzt gelingt es uns, die erweiterte Familie einzuschalten und über Beziehungen einen Platz im großen Kinderkrankenhaus in Quito zu finden, wo auch Sozialarbeiter mithelfen. Dort ist das Mädchen jetzt in Therapie und die „Damas Alemanas“, ein sozialer Verein der Deutschen in Quito hat einen Teil der Kosten übernommen. Das ist Arbeit im Netzwerk.
Ein Junge aus dem Urwald hat den Unterarm gebrochen. Er kommt verspätet mit dem Flugzeug zu uns. Dem können wir mit einer späten Knocheneinrenkung und einem Gips helfen. Auch dazu haben wir Gelder zur Hilfe bekommen. Solche Patienten können die Rechnung oft selbst begleichen.
Was uns derzeit aber Sorgen bereitet, ist der OP-Bereich. Wir hatten alles nach den ecuadorianischen Richtlinien fertig. Die wurden aber geändert. Wir brauchen jetzt in spezielles Linoleum. Man hat uns ein Jahr Zeit dafür gegeben, ansonsten verlieren wir die Arbeitserlaubnis für den OP-Bereich. Das bedeutet nochmals eine gesonderte Kraftanstrengung. Ich werden diese letzten Tage noch einmal mit der Firma sprechen können und später davon berichten
Eine gute Nachricht: Das Abwassersystem der Klinik muss nicht erneuert werden. Wir dürfen diese ins öffentliche Netz einleiten unter der Bedingung: 1) Blut aus dem OP-Bereich wird gesammelt und dann speziell mit Chlor behandelt. Dann darf es abgeleitet werden. 2) Blut aus dem Labor heben wir in den Röhrchen auf. Die gehen mit den anderen infektiösen Abfällen auf einen speziellen Müllplatz, was wir bezahlen müssen. Aber ein gesonderte Abwasseranlage für das Krankenhaus ist nicht nötig, eine Riesenersparnis. Gott sei Dank!
Bleiben am Schluss unsere Gebetsanliegen aus meiner Besuchszeit:
Dank für ein gesegnetes fast halbes Jahr nach dem Leitungswechsel und dass wir finanziell überlebt haben. Dass der Friede im Team spürbar ist.
Bitte um Weisheit für die Leitung vor allem für die Personaländerungen
Lösung für den OP-Bereich
Dass wir dieses Jahr noch das internationale Gästehaus fertigstellen und in Betrieb nehmen können.
Und wir haben noch Schulden für ein Gelände ($ 50.000,-)
Ich habe bei diesem Besuch ganz viel Freude erlebt, zur Heilung beitragen dürfen und bete, dass das Anliegen Hospital Shell nach wie vor viele Herzen bewegt,
Eckehart mit dem Shell Team
Spenden bitte über:
UNIDOS e.V.
DE59 6329 0110 0107 6570 07. Und mit dem Zusatz: für Hospital Shell kommt die Gabe an.
Eckehart: 0157 51234388
Klaudia 0176 40472792