• Asunción Cueva s/n y Rio Motolo, Shell, Canton Mera, Provincia Pastaza.

Newsletter – November 2021

In Shell gibt es nicht nur schönes Wetter. Von Ende Nov 2020 bis Ende Juli 2021 gab es nur 13 Tage ohne Regen. So geht es uns auch auf unserem weiteren Weg.

                Wir wollen auch einmal von unseren Misserfolgen berichten. Es läuft nicht immer alles rund. Heute war für mich persönlich ein trauriger Tag. Ich muss das OP-Programm für die Behinderten Kinder nach fast 27 Jahren beenden. Mit dem Kinderorthopäden, mit dem ich seit vielen Jahren zusammengearbeitet habe und mit dem ich in Shell auf seinen eigenen Wunsch die ersten Ops starteten, ist keine Verbindung möglich und dabei gibt es keinen wirklichen Grund. Er hat sich zurückgezogen, antwortet nicht. So können auch die Ärzte aus dem Ausland nicht mehr weitermachen. Mindestens 50 Kinder brauchen mehr oder weniger dringend chirurgische Behandlung. Das tut mehr als weh!!!

                Unsere geschenkten Laparaskopie – Geräte aus Deutschland sind noch immer nicht auf dem Weg. Jetzt hat Klaudia die Koordination übernommen. Immer wieder werden wir vertröstet. Hier in Ecuador hat wohl keiner so richtig Freude dazu…..

                Aber unsere Klinik wächst langsam. Die chirurgischen Eingriffe wachsen nicht, aber unsere Allgemeinärzte tragen die Klinik. Mehr und mehr wird deutlich, was es heißt, Leib – Seele und Geist zu erneuern. Wie viele Menschen kommen mit nicht gelösten Beziehungsproblemen, Ängsten und Depressionen, aber zunächst steht der Kopfschmerz oder die “kaputte Wirbelsäule” im Vordergrund. Es ist ein gemeinsames Lernen mit täglichem Austausch in der Morgenrunde. Es ist eine einmalige Gelegenheit auch für unsere Medizinstudenten, die so etwas nicht von Quito kennen….. Das nenne ich ein missionarisches Team.

                Es geht um unsere Zukunft. Die “Firma” braucht ein Konzept, an dem wir seit einiger Zeit arbeiten. Die website ist dafür deutlich verbessert worden: www.HospitalShell.org. Jetzt wächst der Strategische Plan: Wissenschaftliche Arbeit, z.B. über Leishmania, einer Urwaldkrankheit – die Dissertationsarbeit eines der Missionare. Sollen wir weiter wissenschaftlich arbeiten und wie finanzieren wir das? Wo gibt es Forschungsgelder?

                Arme Indigene aus dem Urwald sind nach Shell und Umgebung gezogen, wohnen unter ärmsten Verhältnissen und finden keine Arbeit: Diebstahl, Drogen und zerrüttete Familien hier vor Ort. Die Patienten aus dem Urwald haben bei gesundheitlichen Problemen eher Geld. Wie können wir da helfen? Kostenlose Hilfe ist Gift.

                Wir brauchen ein neues Konzept für genügend Einnahmen vor Ort. Wir wollen neue Personen mit Zukunftsvision einbinden. Die Zeit der Wolffs als Gallionsfiguren ist vorbei. Dazu werden wir uns in verschiedenen Sitzungen zusammenraufen (müssen) und das tut gut.

Derweil werden die Unterkünfte für Familien aus dem Urwald renoviert, Diese Woche kommt das erste Dach drauf. Erst dann können wir uns auf den weiteren Innenausbauch konzentrieren. Bis Januar soll dieser Abschnitt fertig sein.

                November ist hier kein trauriger Monat. Feste zu Provinzgründung, lokale Feste… der November hat die wenigsten Arbeitstage. Aber auch ein nationaler Streik wegen Benzinpreiserhöhungen steht an… eine bewegte Zeit.

                Dank für alle Hilfe bei den Projekten der Wohneinheiten der Indigenen aus dem Urwald, für die Renovierung des zweiten Teiles des Hospitals mit derzeit der Installierung von Sauerstoff – und Absaugung in jeden Patientenzimmer. All das läuft derzeit zeitgleich mit einem kleinen Arbeitsteam (Hilfe herzlich willkommen!!!).  Danke für alle Verbundenheit und liebe Grüße,

Eckehart & Klaudia